Beck/Schwoch, Alles was Recht ist
Hanno Beck/Juliane Schwoch, Alles was Recht ist. A short story about law, Frankfurter Allgemeine Buch 2012, 17,90 Euro (Nachdruck 2019, 16 Euro)
Hanno Beck ist Volkswirt, Journalist und Autor. Juliane Schwoch ist Kunsthistorikerin und Journalistin.
Das zweisprachige Buch erzählt von Mäusen und Ratten, die in einem Gerichtsgebäude leben.
Hinter dem großen Titel und dem stolzen Preis steckt eine kleine Geschichte, 46 Seiten große Schrift, zuerst auf Deutsch, dann noch mal auf Englisch.
Ratten und Mäuse streiten sich um Ressourcen. Außerdem gibt es eine Schildkröte namens Beweisstück, eine Katze namens Justitia, eine Spinne und Vögel. Zunächst gilt das Recht der Stärkeren, der Ratten. Dann wehren sich die Mäuse, wollen die Ratten nicht länger bedienen und versuchen gleiche Rechte und Regeln für alle durchzusetzen. Die Tiere spielen auch Gericht und die angeklagten Rowdy-Ratten werden zu vier Tagen Eingesperrtsein und Hungern verurteilt. Dadurch bekommen die Ratten angeblich „eine Ahnung von Gerechtigkeit“ (Seite 38). Dann naht der „Jägermensch“ mit einem Sack und fängt einige Tiere. Doch Vögel und Ratten retten die eingeschlossenen Tiere und es folgt eine tumultartige Szene mit den Menschen. Den Menschen ist die Sache so unangenehm, dass sie so tun, als wäre nichts gewesen und die Tiere künftig in Ruhe lassen. Jetzt schreiben die Tiere ein Tiergesetzbuch (TGB), worauf jedoch nicht näher eingegangen wird (Seite 53). Die tierischen Bewohner starten in ein geordnetes Zusammenleben und damit endet die Geschichte.
Das Buch soll laut Umschlag das Recht erklären „für Groß und Klein“. Auch wenn es um sprechende Tiere geht, ist das Buch für Kinder aber schon sprachlich vollkommen ungeeignet und für Jugendliche wahrscheinlich langweilig. Ob es etwas für Juristen ist, „die wissen wollen, warum sie ihren Beruf so lieben“, darf bezweifelt werden. Erklärt wird jedenfalls nichts.